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Gabriele Oppmann ist ein waschechtes “Zellerauer Mädel”. Bei meinem ersten Besuch war ich begeistert (natürlich auch von der Musik, die während meiner Session lief - in welchem Frisörladen gibt es schon Blues oder Flamenco zu hören?) und freue mich, den Besuchern dieser Seite den Salon “Angel’s Hair” vor zustellen. Dr. Music hat mit der sympathischen Chefin gesprochen:
Gabriele, wie sind Sie denn dazu gekommen, Frisörin zu werden?
Eigentlich war das schon mein Kindheitstraum von klein an - und der hat sich durchgesetzt.
Gegen welche Widerstände?
Ja, eigentlich gab es da keine Widerstände, ich habe da einfach angefangen, meinen Familienmitgliedern die Haare zu machen, das hat sich dann so ergeben.
Ich habe ein Praktikum gemacht in der achten Klasse der Schule und dann habe ich nach dem Praktikum hier in Würzburg gleich eine Lehrstelle bekommen.
Und wie ging es dann weiter?
Na, ja - nach einem Jahr ist der Laden in Konkurs gegangen. Und dann hat meine ehemalige Chefin den Laden übernommen, ich bin dann dort über 10 Jahre lang geblieben
Und wann ist Ihnen die Idee zur Selbständigkeit gekommen?
Ich wollte schon immer meinen eigenen Laden haben, habe aber immer nur mit dem Gedanken gespielt, bis meine Mutter dann irgendwann gesagt hat: “Jetzt hole ich Dir die Unterlagen von der Handwerkskammer” - und dann war ich plötzlich beim Meisterkurs.
Welche Widrigkeiten gibt es, wenn man mit einem Frisörgeschäft in die Selbständigkeit geht?
Ja, die grösste Schwierigkeit, die es zu überwinden gab, war die Bank. Wenn man jung ist, hat man noch nicht so viele Sicherheiten. Z. b. läuft die Lebensversicherung noch nicht so lang, meine Eltern wollten zwar für mich bürgen, aber das habe ich dann nicht gewollt.
Der erste Laden war in der Domstrasse gewesen, nach einem halben Jahr wurden aber die Räumlichkeiten gekündigt und dann haben wir Glück gehabt, dass wir diesen schönen Ort gefunden haben.
Sie haben hier gute Laufkundschaft?
Es ist besser wie vorher in der Stadt und die Mieten sind hier auch nicht so teuer wie inmitten in der Stadt.
Gibt es jetzt den riesigen Unterschied zwischen eigenem Gewerbe und einer Angestelltentätigkeit?
Vom finanziellen her ist da nicht so ein grosser Unterschied, aber man ist jetzt sein eigener “Herr” und kann seine Vorstellungen so umsetzen, wie sie einem vorschweben. Das ist schon toll. Wenn ich z. b. meinen Laden grün streichen wollte, dann kann ich das auch tun. Man kann die eigenen Ideen verwirklichen.
Worin unterscheiden Sie sich von anderen Frisörläden?
Mein grösstes Anliegen war, dass es nicht so einen Riesensalon ist, in dem der Kunde nur eine unpersönliche Nummer ist, wenn er rein kommt. Ich möchte dem Kunden eine persönliche Dienstleistung bieten und es passiert auch nicht, dass ein Kunde von fünf verschiedenen umherschwirrenden Angestellten bedient wird. Der Kunde soll das Gefühl haben: Hier ist jemand, der sich wirklich um mein Anliegen und meine Wünsche kümmert.
Vergeben Sie feste Termine oder kann jemand kommen, wann er will?
Eigentlich mache ich feste Termine, aber wenn jemand rein kommt, ohne vorher Bescheid zu geben, nehme ich den natürlich auch an.
Was ist Ihr zukünftiges Ziel?
Mir ist wichtig, dass ich mein Kundschaft, die schon Jahre habe, zuverlässig weiter betreue - ich habe da gar keinen Anspruch, drei oder fünf Läden zu haben - es soll alles im überschaulichen Rahmen bleiben, weil es mir Spass macht und ich freue mich, wenn ein Kunde zufrieden aus meinem Laden geht.
Haben Sie Kontakt zu anderen Frisörinnen?
Zu meiner alten Chefin habe ich noch Kontakt, weil wir nicht im Bösen auseinander gegangen sind oder auch zu anderen Frisörinnen aus dem Meisterkurs. Man tauscht sich da natürlich untereinander aus. Aber so zur direkten Konkurrenz eigentlich nicht.
Was machen Sie denn, wenn ein Kunde rein kommt, der etwas haben möchte, was gar nicht geht? Z. B. wenn jemand mit kurzen Haaren Rastalocken haben möchte?
Wenn jemand sagt, er hätte das oder das und es funktioniert von den Haaren nicht, dann erkläre ich so etwas anhand von Beispielen und mache dann aber auch gleich Vorschläge, was man besser machen könnte. Die meisten Kunden sind dann auch dankbar, wenn man sich da Gedanken macht und eine Lösung findet, die befriedigt. Aber wenn jemand kommt und sagt, ich WILL das jetzt so und so, dann bekommt er es selbstverständlich auch.
Wer macht Ihnen die Haare?
Zum Grossteil ich selbst oder eine ehemalige Kollegin oder manchmal muss auch meine grössere Schwester ran.
Was haben Sie für Hobbies?
Bevor ich den Laden hatte, habe ich in einer Faschings-Garde trainiert, aber jetzt fehlt dazu natürlich die Zeit. Wenn ich heute heim komme, dann fallen noch organisatorische Sachen an, man ist da halt mit dem ganzen Herzen dabei und schaltet nicht einfach ab, wenn man die Türe zum Laden abschliesst.
Welche Musik hören sie privat am liebsten?
Meine Lieblingsmusikerin ist Pink, weil sie sich nicht in irgendeine Schublade stecken lässt. Die Schlagersängerin Michelle gefällt mir sehr gut, aber ansonsten höre ich alles querbeet, ich höre auch sehr gerne arabische Musik.
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