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Die hier vorgestellten Best-Of und Classic-Listen sind keine Vorschläge von Tonträgerfirmen oder (wie so oft in anderen Medien) einfach eine Aufreihung von DVDs, sondern stellen meine subjektive Meinung dar. Es handelt sich dabei um Highlights der Musikgeschichte, die in jede Musikfilmsammlung gehören.
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10 TOP MUSIKFILME
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THE COMMITMENTS
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Es ist mein Lieblingsmusikfilm. gebe ich gleich zu. Musik, Action, skurrile Personen gepaart mit britischem Humor und die Songs, die hier vorgetragen werden, sind klasse. Der Ire Jimmy ist infiziert vom Soul und setzt es sich in den Kopf, eine Band zu gründen, die “schwarzen” Soul für die Arbeiterklasse in Dublin spielt. Das erste Casting neuer Bandmitglieder läuft noch etwas chaotisch ab. Er liegt in der Badewanne, interviewt sich selbst, während dessen ihm die Bewerber ihre musikalischen Fähigkeiten vortragen. Die Band formiert sich, es kommt zum ersten umjubelten Auftritt, der mit einem “Stromschlag” endet, aber die Zukunft der Commitments hat gerade begonnen.
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WOODSTOCK
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Ein Jahr nach dem legendären Open Air Event kam der Film in die Kinos und ist auch heute noch ein Meilenstein, was Musik, die darin vorkommenden Interpreten und die Präsentation betrifft. Inzwischen gibt es auch einen knapp 4stündigen Director’s Cut, den ich ganz klar bevorzuge, aber als Fan habe ich selbstverständlich beide Versionen (auf Original VHS und auf DVDs). Von den ersten Bildern, die Traktoren, den Bühnenaufbau und einige Interviews mit den umliegenden Einwohnern zeigen bis hin zu den legendären Performances von Richie Havens, Ten Years After, Joe Cocker oder Sly & The Family Stone - der Film hat auch 40 Jahre später immer noch nichts von seiner Faszination verloren.
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AIRHEADS
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Eine Band bricht in die Studios eines Radiosenders ein, nimmt den Discjockey/Moderator (und noch einige andere Angestellte) als Geisel und will ihn zwingen, eine Eigenkomposition zu spielen. Leider verheddert sich das mitgebrachte Tonband und die einzige noch auf einer MusiCasette existierende Aufnahme wird gerade von der EX-Freundin des Sängers (Brendan Fraser) aus dem Auto geworfen. Zu allem Übel pinkelt auch noch ein Hund auf das Band. Inzwischen hat die Polizei das Gebäude umstellt, um den Sender zu stürmen und nimmt dazu Kontakt auf zum Studiochef (Ähnlichkeit mit Borat), der sich in den Luftschächten versteckt hat. Erstklassig!
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SISTER ACT 2: IN GÖTTLICHER MISSION
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Whoopi Goldberg alleine ist schon Garantie genug für actionreiche Filme mit komödiantischen Einlagen. In dieser Fortsetzung, die kommerziell nicht so erfolgreich war wie der Vorgänger, gibt es klasse Musik zuhauf: Für Lauryn Hill (The Fugees) und Ryan Toby bedeutete es zudem den Start in einer mehr oder minder erfolgreiche Musikkarriere. Schwester Deloris bekommt den göttlichen Auftrag, die St. Francis Academy vor der Schliessung zu bewahren. Gegenspieler ist James Coburn (herrlich!), der die Schule am liebsten in ein Parkhaus verwandeln möchte. Sister Act 2 hat dafür gesorgt, dass Gospelmusik vor allem beim jungen Publikum wieder salonfähig wurde.
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THE BLUES BROTHERS
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Und noch einmal Aktion “Göttliche Mission”. Die zwei Brüder Jake und Elwood erfahren, dass das Waisenhaus, in dem sie aufgewachsen sind, geschlossen werden soll. Reverend Cleophus (gespielt von einem fantastischen James Brown) hat die göttliche Erleuchtung: Eine ehemalige Blues Band soll sich reformieren und bei einem Gig die erforderlichen 5.000 Dollar einspielen. Bis es so weit ist, gibt’s Klamauk pur und etliche Karambolagen mit der sich - wie meistens in solchen Filmen - saudoof anstellenden Polizei. 130 Minuten sind vollgepfropft mit starker Musik und dem Knaller, der noch heute jede Party auf Touren bringt: “Everybody Needs Somebody To Love”
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THE DOORS
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Ein komplexer Film, nicht unbedingt spektakulär und vergleichbar mit den beiden vorigen. Die Story beginnt im Jahre 1949 mit einer Autofahrt durch die triste Wüste von New Mexiko. Dazu läuft der Klassiker “Riders On The Storm” und zeigt gleich auf, dass die Musik das Beste ist an “The Doors”. Oliver Stone ist es zwar gelungen, “apokalyptische” psychedelische Stimmung auf zu bauen, aber Val “Batman” Kilmer als Jim Morrison? Da hätte ich mir einen anderen Schauspieler gewünscht, aber egal. Rockfans (und nicht nur diese) werden gut unterhalten und Meg Ryan habe ich nie wieder mit so einer coolen “Dackelfrisur” gesehen wie in diesem Film.
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ALMOST FAMOUS
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Ein 15jähriger talentierter Journalist lernt die fiktive aufstrebende Southern Heavy Rock Band Stillwater kennen und wird vom Rolling Stone Magazin beauftagt, die Gruppe auf ihrer Tour zu begleiten und darüber zu schreiben. Als er seinen Bericht abliefert, streitet die Gruppe jedoch ab, dass es die beschriebenen Ereignisse tatsächlich gegeben habe. Der tolle Soundtrack mit Songs von Led Zeppelin, Thunderclap Newman oder Lynyrd Skynyrd sorgt für zusätzliche Atmosphäre. Die Rollen sind mit Kate Hudson, Billy Crudup, Frances McDormand, Patrick Fugit und (eine meiner Lieblingsschauspielerinnen) Fairuza Balk exzellent besetzt.
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LITTLE SHOP OF HORRORS
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Von allen Musicals, die ich bisher gesehen habe, gefällt mir die Musik hier am besten. Es ist auch der einzige Film, den ich kenne, in dem eine fleischfressende Pflanze “Soul” hat und rockige Kracher wie “Feed Me (All Night Long)” singt. Im Original gesungen vom leider bereits verstorbenen Levi Stubbs von den Four Tops. Auch die anderen singenden Schauspieler können sich gut hören lassen. Steve Martin als durchgeknallter Zahnarzt, Rick Moranis als verzweifelter Pflanzenpfleger, Ellen Greene als hoffnungslos verliebte Wasserstoffblondine oder Tisha Campbell, Michelle Weeks und Tichine Arnold als Girlgroup und Ronettes-Plagiat. Ein wunderbarer Film.
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8 MILE
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Natürlich hätte ich an dieser Stelle auch “Get Rich Or Die Tryin’ oder andere nennen können, aber der Film “8 Mile” ist meines Erachtens derjenige, bei dem Rap am besten im Vordergrund steht. Die fiktive Person ist austauschbar, es hätte auch ’ne Episode aus dem Leben von Hip Hop- Weissbroten wie Vanilla Ice (oh, gottogott!) oder Snow (schon besser) sein können, aber Eminem löst die Aufgabe sehr gut. In der Rolle der Mutte hätte ich mir jedoch lieber Juliette Lewis oder gar Pam Grier gewünscht an Stelle der farblosen Kim Basinger. Musik und Rhymes sind oberphätt - 8 Mile kann zudem jedem beginnenden Rapper als visuelle Lektüre empfohlen werden.
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WALK THE LINE
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Ich bin noch immer der Meinung (wahrscheinlich bin ich der einzige), dass Joaquin Phoenix in der Rolle des Johnny Cash eine Fehlbesetzung war. Was aber weniger mit seinem Engagement für die Rolle zu tun hatte, sondern mit meiner Vision, den legendären Countrysänger als drahtigen, unbequemen und selbstbewussten Zeitgenossen vor Augen zu haben. Die Musik im Film ist klasse und es nötigt mir Respekt ab, dass gerade Phoenix (und auch die sehr gut agierende Reese Witherspoon) die Songs des Films selbst singen. 136 Minuten, die ohne Langeweile vorüber gehen. Leider finden die späteren Jahre von Johnny Cash überhaupt keine Erwähnung.
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